Häufige Fragen:

Die Kieferorthopädie ist ein Fachgebiet der Zahnmedizin und befasst sich mit der Erkennung, Verhütung und Behandlung von Zahn- und Kieferfehlstellungen.

Mittels herausnehmbar und festsitzender individuell angefertigter Geräte wird Einfluss auf das Wachstum des Ober- und Unterkiefers und auf die körperlichen Positionen der einzelnen Zähne im Kiefer genommen. Durch Wachstumsförderung und Wachstumshemmung können Ober- und Unterkiefer in Ihrer Lage zueinander beeinflusst werden.

Wirkt ein konstanter Druck auf die Zähne im Kiefer können diese in Ihrer Position verändert werden.

Die Stellung der Zähne und der Kiefer beeinflusst nicht nur die Gesundheit und das Wachstum des gesamten Körpers, sondern auch die Harmonie des Gesichtes, prägt die Sprache, die persönliche Ausstrahlung und somit den Gesamteindruck eines Menschen. Da ein falscher Biss Auswirkungen auf die Statik des gesamten Körpers hat, legen wir sehr viel Wert auf das Gleichgewicht von Zähne-Kiefergelenke-Wirbelsäule, damit Zähne, Kiefergelenke und Wirbelsäule lange gesund und funktionsfähig bleiben.

Ziel der Kieferorthopädie ist neben einem Optimum an Ästhetik, immer das regelgerecht funktionierende Gebiss, das bei richtiger Pflege möglichst lange gesund bleiben soll.

Besuchen Sie uns deshalb in unserer Fachzahnarztpraxis für Kieferorthopädie damit wir auch Ihnen zu gesunden Zähnen und einem strahlenden Lächeln verhelfen können.

Das Wachstum von Ober- und Unterkiefer sowie der Durchbruch der Milchzähne spielen bereits in frühen Jahren eine große Rolle für die Entwicklung der Kiefer sowie des bleibenden Gebisses und auch der Wirbelsäule.
Wenn Zähne und Kiefer im Milchgebiss nicht zu einander “passen”, kann z.B. ein Kreuzbiss entstehen. Hierdurch kann es zu Fehlentwicklungen nicht nur der Kiefer- und des Gesichtswachstums, sondern auch der Wirbelsäule kommen. Der frühe Verlust eines Milchzahnes führt häufig unbehandelt zu einem späteren Platzmangel im bleibenden Gebiss, da die anderen Zähne von hinten aufwandern können.

Es ist daher ratsam, mit Ihrem Kind bereits ab dem dritten, spätestens vierten Lebensjahr zur Kontrolluntersuchung bei uns zu erscheinen!
Wir beobachten dann die Entwicklung von Zähnen und Kiefer bei Ihrem Kind und können Ihnen so rechtzeitig erste Hinweise auf eine eventuell empfehlenswerte kieferorthopädische Therapie gegeben. Denn schon im Kleinkindalter – bei Kids mit Milchgebiss – können wir Fachzahnärzte für Kieferorthopädie erkennen, ob auf Dauer eine Zahnkorrektur notwendig sein wird.t.

Je nach Befund wählt der Fachzahnarzt für Kieferorthopädie herausnehmbare Apparaturen, feste Brackets oder andere fest eingesetzte kieferorthopädische Geräte für eine optimale individuelle Behandlung des Patienten aus.

Herausnehmbare Apparaturen

Herausnehmbare Apparaturen werden für jeden Patienten individuell in unserem kieferorthopädischen Labor angefertigt. Sie bestehen meistens aus

  • einer Basis
  • Halte bzw. Korrekturelementen zum Fixieren der Apparatur an den Zähne
  • Schrauben
    • vergrößern die Apparatur und ermöglichen so das Dehnen des Kiefers
    • üben Druck auf einzelne Zähne aus und können zur gewünschten Bewegung derselben führen.

Die Tragezeit beträgt in der Regel 14-16 Stunden täglich.

Funktionskieferorthopädische Geräte

Funktionskieferorthopädische Geräte nutzen funktionelle bzw. körpereigene Kräfte aus und wirken somit auf das Wachstum von Ober- und Unterkiefer. Sie benutzen die Aktivität der Kau-, Zungen-, Lippen- und Wangenmuskultur als Kraftquelle. Bionator, Aktivator und Funktionsregler sind klassische funktionskieferorthopädische Geräte.

Festsitzende Zahnspange / Multibracket-Apparatur

Bei komplizierten Zahn- oder Kieferfehlstellungen bieten herausnehmbare Apparaturen nur eingeschränkte Möglichkeiten der Behandlung. Hier empfiehlt sich die Anwendung der Multibracket-Apparatur.

Vorteile der Multibracket-Apparatur im Vergleich zu herausnehmbaren Apparaturen sind:

  • die exakte mechanische Wirkung
  • die Möglichkeit der dreidimensionalen körperlichen Bewegung der Zähne
  • die ununterbrochene Tragezeit
  • die kürzere effizientere Behandlungszeit
  • das Freibleiben des Mundinnenraumes
  • das Sprechen ist in der Regel nicht oder nur leicht eingeschränkt

Nachteil:

  • aufwendige und gründliche Zahn- und Mundpflege, d. h. Mundhygiene: morgens, nach jeder Mahlzeit und abends

Die Multibracket-Apparatur wird mit speziellem Klebstoff auf die Zähne geklebt, die vor der Behandlung versiegelt werden können. Mit einem individuell geformten Drahtbogen, der durch die einzelnen Brackets verläuft, wird nun die korrigierende Wirkung auf die Zähne gebracht.

Bei der Lingualtechnik werden individuell hergestellte Brackets auf die Mundinnenseite der Zähne geklebt. Bei dieser Technik sind die Brackets von außen nicht sichtbar!

Retentionsgeräte (Stabilisierungszeit/Retention)

Ist das gewünschte Ziel erreicht und die aktive Behandlungszeit vorbei, muss das Ergebnis mit herausnehmbaren und festsitzenden Retentionsgeräten (Retainer) stabilisiert und gesichert werden.

Diese passive Stabilisierungsphase ist gerade in der ersten Zeit nach der aktiven Behandlung besonders wichtig. Aber auch später, je nach Ausgangsbefund, muss das Retentionsgerät mehr oder weniger lange und oft getragen werden.

Sicherlich gibt es angenehmeres als eine kieferorthopädische Behandlung. Normalerweise ist die Behandlung aber nicht mit allzu großen Schmerzen verbunden. Auftretende Druckschmerzen nach dem Einsetzen festsitzender Geräte verschwinden nach circa 3-6 Tagen. Die gelegentlich beim Einsetzen neuer Apparaturen auftretenden Probleme beim Essen und Sprechen verschwinden in der Regel nach 1-2 Wochen.

Zahn- und Kieferfehlstellungen (Dysganthien) setzen sich immer aus einer erblichen (endogen) und einer umweltbedingten (exogene) Komponente zusammen.

Eine Vielzahl von Zahn- und Kieferfehlstellungen sind aber primär nicht angeboren, sondern entstehen aus schädlichen Angewohnheiten (umweltbedingt) wie z.B.

  • Daumenlutschen
  • Mundatmung
  • Zungenpressen
  • Fingernägelkauen
  • etc.

Ein anderer Teil der Zahn- und Kieferfehlstellungen entsteht primär durch erbliche Komponenten.

Wenn beispielsweise die Mutter große Zähne und der Vater einen schmalen Kiefer hat, kann das Kind einen Kiefer erben, der zu klein für die großen Zähne ist.

Sowohl bei den umweltbedingten als auch bei den erblich bedingten Zahn- und Kieferfehlstellungen ist für eine erfolgreiche kieferorthopädische Therapie eine frühzeitige Vorstellung ab dem dritten/vierten Lebensjahr in der kieferorthopädischen Sprechstunde sinnvoll.

Zahnfehlstellungen und Kieferanomalien können durch erbliche Faktoren bedingt sein. Weitaus häufiger sind aber Angewohnheiten wie Daumenlutschen oder z. B. vorzeitiger Verlust von Milchzähnen durch Karies für die Entstehung von Zahnfehlstellungen und Kieferanomalien verantwortlich. Daher sollten Eltern bei ihren Kindern auf folgende Punkte gezielt achten:

Das Lutschen und Saugen an Daumen und Fingern sollte mit drei Jahren abgestellt werden.

Schädliche Gewohnheiten wie Beißen oder Saugen an den Lippen und anderen Gegenständen sowie ein vorhandenes falsches Schluckmuster der Zunge führen unbehandelt zu Zahn- und Kieferfehlstellungen. Ein falscher Biss wiederum hat Auswirkungen auf die Statik des gesamten Körpers und kann das Gleichgewicht von Zähne-Kiefergelenke-Wirbelsäule stören. Um Zähne, Kiefergelenke und Wirbelsäule lange gesund und funktionsfähig zu erhalten, sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen bei uns angezeigt .

Müssen Milchzähne wegen Karies vorzeitig vom Zahnarzt entfernt werden oder fallen aus, rutschen die Nachbarzähne ggf. in die Lücke und verengen den Platz für die noch durchbrechenden Zähne. Zahnfreundliche Ernährung und eine gute Mundhygiene vom Kleinkindesalter an können dies verhindern. Nach Ausfall der Milchzähne sollte ggf. ein Lückenhalter das Aufwandern der anderen Zähne verhindern.

Gesunde Zähne benötigen eine gute Zahn- und Mundhygiene. Während der kieferorthopädischen Behandlung sind aber einige Besonderheiten zu berücksichtigen:

Herausnehmbare Zahnspange

  • Zahnspange mit warmem Wasser abspülen.
  • Spalten und Vertiefungen, Drähte, Schrauben und die Basis mit einer herkömmlichen harten Zahnbürste und Zahnpasta reinigen.
  • Ablagerungen lassen sich mit einer Wasser-Essig-Lösung (2:1) beseitigen. Danach die Zahnspange bitte gründlich abspülen.

Festsitzende Zahnspange

Zähne, Brackets und andere im Mund befindlichen Apparaturen sollten morgens, nach jeder Mahlzeit und abends gründlich gereinigt werden:

  • Im Winkel von 45-90 Grad oberhalb und unterhalb der Brackets genügen eine herkömmliche Zahnbürste und Zahnpasta.
  • Für den Bereich unter den Drähten und um die Brackets gibt es eine individuell geformte Zahnbürste.
  • Schlecht zugänglichen Zahnzwischenräume sind mit Zahnseide zu reinigen.

Um Beschädigungen an den Brackets und Drähten zu vermeiden, sollten harte und klebrige Lebensmittel (z. B. Äpfel und Nüsse vor dem Abbeißen in kleine Stücke geschnitten werden bzw. nicht mehr gegessen werden. Vor allem sollte der Genuss von Karamellbonbons, Kaubonbons etc. unterbleiben.

Je nach Kiefer- bzw. Zahnfehlstellung gibt es unterschiedliche Behandlungsabläufe.

Nach Auswertung der diagnostischen Unterlagen wird der individuelle Behandlungsplan erstellt. Auf Grundlage dieses Behandlungsplanes werden die individuell erfolgreichste Behandlungsmethode sowie die dafür benötigten Apparaturen von uns für Sie ausgewählt.

Bei einer Kieferfehlstellung wird in der Regel anfangs mit einer herausnehmbaren Zahnspange behandelt. Diese hat die Aufgabe, zunächst die Grundlagen zu schaffen, um später erfolgreich mit einer festen Zahnspange weiter behandeln zu können. Ein Beispiel ist der zu schmale Oberkiefer, dieser muss zunächst sanft verbreitert werden, damit er zum dazugehörigen Unterkiefer passt. Danach werden in einem zweiten Schritt erst die Zähne mit der festen Zahnspange wie Schlüssel und Schloss passend zueinander gestellt.

Sind die Kiefer von Beginn an passend, aber die Zähne schief, ist die Behandlung sofort mit einer festen Zahnspange Erfolg versprechend.

Der sog. aktive Behandlungszeitraum mit herausnehmbaren oder festsitzenden Geräten erstreckt sich in der Regel über 3-4 Jahre.

Während der aktiven Behandlungszeit sollten folgende Punkte beachtet werden:

  • Bitte halten Sie die angegebene Tragezeit ein
  • Achten Sie bitte auf eine intensive Zahn- und Mundhygiene
  • Halten Sie bitte die Kontrollsitzungen / vereinbarten Termine ein

Nach der aktiven Behandlung muss das nun schöne Ergebnis mit herausnehmbaren oder festsitzenden Retentionsgeräten (Retainer) stabilisiert und gesichert werden.
Diese passive Stabilisierungsphase ist gerade in der ersten Zeit nach der aktiven Behandlungszeit besonders wichtig.

Aber auch später, je nach Ausgangsbefund, muss das Retentionsgerät mehr oder weniger lange und oft getragen werden.